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Freilichtmuseum Molfsee: Auf den Pfaden norddeutscher Geschichte

01. Juli 2020

Ein Orientierungssystem für ein 40 Hektar großes Gelände mit mehr als 60 Gebäuden – eine komplexe Aufgabe, die wir für das Freilichtmuseum Molfsee lösen dürfen. 

Wer durch die verschiedenen Epochen und Landschaften Schleswig-Holsteins wandern möchte, dem sei ein Besuch im Freilichtmuseum Molfsee südlich von Kiel zu empfehlen. Hier stehen in einer 40 Hektar großen Landschaft mehr als 60 historische Gebäude, darunter Bauernhöfe, Mühlen, eine Schmiede und eine Räucherkate. Dazwischen laden Kräutergärten, Obstwiesen, Teiche und Weiden mit Tieren zum Verweilen und Betrachten ein. Das norddeutsche Landleben der vergangenen Jahrhunderte, hier wird es erlebbar.

Anfang des Jahres erhielten wir den Auftrag, ein neues Orientierungssystem für das Museum zu entwickeln, kurz darauf musste es wie alle Kulturstätten infolge der Corona-Pandemie seine Türen vorerst schließen. „Zum Glück konnten wir vor der Schließung noch in Ruhe eine Begehung vor Ort machen“, erzählt unsere Kollegin Nadine Ahlers. „Dabei haben wir versucht, den Weg der Besucher*innen nachzuempfinden, und Schritt für Schritt herausgearbeitet, an welcher Stelle welche Informationen benötigt werden. Damit hatten wir eine gute Grundlage, um in die Entwurfsphase zu gehen.“

Das Orientierungssystem soll Neubau und Gelände verknüpfen

Im November 2020 eröffnet das Museum ein neues Eingangs- und Ausstellungsgebäude. „Mit dem Neubau und dem Freigelände gibt es künftig zwei Erlebniswege, die wir für die Besucher*innen miteinander verknüpfen müssen“, beschreibt Teamleiter und GfG-Geschäftsführer Carsten Dempewolf eine der Herausforderungen. Zudem solle das Orientierungssystem sowohl mit der Architektur im Neubau als auch den historischen Gebäuden und der Landschaft des Freigeländes ein stimmiges Gesamtbild ergeben. „Und trotzdem muss die Orientierung natürlich in einem gewissen Maße auffallen, damit sie die Besucher*innen leiten kann“, so Dempewolf weiter. Für die Beschilderung soll daher unter anderem Eichenholz verwendet werden. „Das ist nicht nur langlebig und sieht gut aus, sondern greift ein Material der alten Gebäude und des Neubaus auf und fügt sich so wunderbar ein.“

Für den Neubau geht es bereits in die Umsetzung

Bei der detaillierten Planung und Konzeption arbeitet das Team eng mit den verantwortlichen Architekten und dem Museum zusammen. Präsentationen und Abstimmungstreffen konnten zwischenzeitlich zwar nur per Videokonferenz abgehalten werden, aber da alle Beteiligten sehr engagiert und konzentriert dabei wären, seien sie trotzdem gut vorangekommen. „Die Entwurfsphase ist inzwischen abgeschlossen. Wir haben die grundsätzliche Gestaltung festgelegt und einen Baukasten mit Beschilderungstypen erarbeitet“, freut sich GfG- Designerin Asja Beckmann.

Trotzdem ist die Erleichterung groß, dass das Museum inzwischen wieder geöffnet ist und Baustellenbesuche relativ unkompliziert möglich sind. „Für den Neubau und den Besucher*innen-Parkplatz geht es direkt in die Umsetzung, da ist es wichtig, dass wir Details wie Positionierungen und Größen vor Ort testen können“, erklärt Nadine Ahlers. Pünktlich zur Eröffnung des Neubaus im November soll die komplette Beschilderung in diesem Bereich stehen. Im Anschluss wird das neue Orientierungssystem dann auch auf dem Freigelände umgesetzt.


Über die Autorin

Ninja Hofmann leitet die Redaktion und Öffentlichkeitsarbeit der GfG / Gruppe für Gestaltung. An ihrem Job mag sie besonders die guten Gespräche und dass sie immer wieder über den Tellerrand geschoben wird.