Sparkasse Bremen

Gestaltung der Beratungsräume

  • Markenräume

Für den Beratungsbereich im neuen Gebäude der Sparkasse Bremen im Technologiepark der Universität Bremen gestalteten wir für jeden Raum Motive, die in Haltung und Stil über eine klassische Innenraumgestaltung hinausgehen. Der Auftrag war es, aus dem Außergewöhnlichen heraus Gesprächsanlässe zu generieren.

18 Stationen Bremen & 1 Marke

Entstehen sollten Räume, in denen jede:r Besucher:in ein Lieblingsthema oder -motiv finden kann und die einen Rahmen schaffen, der zum Gespräch einlädt. Grundlage waren 18 von Mitarbeitenden der Sparkasse Bremen vorgegebene Themen rund um die Hansestadt und die Sparkasse Bremen. Im Anschluss lag es an unseren Designer:innen, diese Themen zu interpretieren und für jeden Raum eine eigene Gestaltung zu entwickeln. So entstanden 18 völlig unterschiedliche Räume, und zwar nicht nur im Hinblick auf das Motiv, sondern auch auf die Fertigungsart und die verwendeten Materialien, wie zum Beispiel Moos, Tüll, Holz oder Legosteine. Im engen Austausch mit der Sparkasse Bremen wurden ausgefallene Gestaltungsansätze kreativ entwickelt und umgesetzt.

Großformatige Motive ganz nah  

Eine Raumhöhe von 4,60 Meter: viel Fläche, die zur Verfügung stand, die es aber auch angemessen zu bespielen galt. „Zum einen sollten die verschiedenen Raumgestaltungen den hohen Räumen gerecht werden. Zum anderen dürfen sie einen aber auch nicht erschlagen, wenn man im Gespräch nur zwei Meter davon entfernt sitzt“, erklärt GfG-Kollegin Nadine Ahlers, die in der Projektsteuerung die Fäden in der Hand hielt. „Das machte es besonders spannend bei der Planung – vor allem, weil zu dem Zeitpunkt der Bau des Gebäudes noch nicht abgeschlossen war. Uns standen Renderings und Pläne zur Verfügung, aber wir konnten uns kein Bild im fertigen Raum machen und schauen, wie die Installationen am Ende wirklich wirken werden.“

Beratungsräume in Szene setzen

Neben viel einfallendem Tageslicht und der Raumbeleuchtung wurden zusätzlich Strahler eingeplant, um die jeweilige Gestaltung bei jeder Tageszeit und Wetterlage optimal zu beleuchten. Nach und nach vervollständigten sich die Beratungsräume. Die Motive wurden angebracht. Zeitgleich wurden die Möbel angeliefert. Das gesamte Erscheinungsbild ließ sich auf der fast fertigen Baustelle erahnen. „Im letzten Schritt wurden die Strahler an jedem einzelnen Motiv justiert. Es war richtig schön mitanzusehen, wie die Motive in jedem Raum perfekt in Szene gesetzt worden sind,“ so Nadine Ahlers.

Das rote S – die Marke Sparkasse: Das Sparkassen-S greift in fragmentisierten geometrischen Grundformen über die gesamte Flurwand – und in jeder Einzelform findet sich ein Materialzitat aus der Gestaltung der anderen 18 Beratungsräume wieder. Die Gesamtform ist trotz Zerlegung schnell wiedererkennbar. Das Suchspiel nach den Verweisen auf die einzelnen Motive beschäftigt die betrachtenden Personen schon deutlich länger.
Bremer Forschung: Die Gestaltung besteht aus 46 einzelnen Lego-Grundplatten, für die jeweils eine Bauanleitung erstellt wurde. Die Sparkassenmitarbeitenden haben die 46 Lego-Baupakete erhalten und das Zusammenstecken selbst übernommen. Geplant war es als Teamworkshop – durch Corona wurde es ein Home-Office-Familien-Baukasten.
Bürgerpark: Die Wandgestaltung zeigt den Park in Form einer haptischen Topografie aus natürlichen Moosen. Binnenstrukturen des Parks mit seinen Wald- und Wiesenflächen, den Gebäuden und Gewässern sind abstrahiert angedeutet, aber nicht en detail ausformuliert. Die charakteristische Form des Bürgerparks wurde auf ein proportionales Rechteck reduziert. Es handelt sich um eine Collage verschiedener, echter Moose in einem schwarz lackierten Holzrahmen
Breminale: Rund um das zentrale Motiv des Zeltes greift die zweifarbige Illustration bekannte, zum Teil humorvolle Motive der Breminale auf – von Musik über Festival-Kulinarisches bis zum absehbaren Unwetter. Träger des Motivs ist eine Holzplatte aus dem typischen Baumaterial der Breminale-Bühnen und -Bauten.
KI Künstliche Intelligenz: Die Entwicklung von künstlicher Intelligenz stellt die Frage, was Intelligenz eigentlich ist und ob es uns möglich ist, eine andere Intelligenz als unsere eigene zu reproduzieren. KI ist sozusagen unser Spiegelbild. „Gnothi seauton“ („Erkenne dich selbst“), die klassische Inschrift am Apollotempel von Delphi, findet sich hier verborgen im endlosen Fluss der binären Ziffern.
Bremer Spezialitäten: Versammelt sind die illustrierten Motive in einem Tapeten-Rapport – die Installation füllt eine komplette Wand und zitiert damit das typische Dekorationsmittel der gutbürgerlichen Stube, beliebt seit der Gründerzeit und bis weit in die Ära des Wirtschaftswunders.
Die Bremer Stadtmusikanten: Die vier Bremer Stadtmusikanten – Esel, Hund, Katze und Hahn – schauen in den Raum hinein, durchbrechen scheinbar körperlos die feste Wand, um sich im Diesseits als roh behauene Holzköpfe zu zeigen – so überraschend wie bei ihrem Auftritt am Fenster des Räuberhauses: eindringend, kantig, fast totemartig geisterhaft. Die Tierköpfe sind aus Massivholz geschnitzt. Marc Haselbach / Bildhauer / Berlin
Werder Bremen: Mit jedem Trikot verbindet sich die Erinnerung an eine ganz individuelle Saison, an Siege und Niederlagen, an Titel und herausragende Spieler. Und wie es mit Erinnerungen so ist: Sie werden unschärfer mit fortschreitender Zeit. So wird hier Werder Bremen als eine Wand aus Erinnerungen dargestellt. Und der betrachtenden Person ist es überlassen, aus der geometrischen Stilisierung seine/ihre persönliche Erinnerung zurück zu extrahieren.
Luft- und Raumfahrt: Luft- und Raumfahrt anfassbar machen: Dass Fliegen überhaupt ein anfassbares Thema ist und nicht nur eines, das unerreichbar fern am Himmel oder im Orbit kreist und vom Erdboden aus mit bloßem Auge kaum als Leuchtpunkt zu erkennen ist, das war hier der Ansatz. Dabei ist diese Technik zwingend exakt, sie muss perfekt funktionieren – die Mathematik ist ihre Patin, die Physik ihre Schutzgöttin. Ein Ornament aus Materialien muss sich also der formalen Strenge der Geometrie unterwerfen. Und doch kommt es überall und immer wieder zu Überschneidungen, Transformationen.
Weserwellen: Hafen, Wasser und Wellen – die Lebendigkeit des von Flussströmungen und Schiffsschrauben aufgewühlten Wassers ist bei diesem Motiv in stofflichen Material dargestellt. Um die verschiedenen Facetten und Schichten der bewegten Wasseroberfläche einzufangen, wurde mit einer speziellen, relativ aufwändigen Rüschentechnik mit etlichen Lagen Tüll gearbeitet, wie sie eigentlich für Ballettkostüme oder üppige Ballkleider verwendet wird.
Hafen: Ein Foto-Triptychon aus Ausschnitten von Containerwänden mit ihrer charakteristischen Struktur und den typischen Verwitterungsspuren ergibt das Bild einer fiktiven Flagge.
Schnoor: In formaler Übertragung der Namensbedeutung bringt ein Tau den plattdeutschen Spruch von der Fassade des Schnoor-Hauses an die Wand des Beratungsraums.
Sparkasse Am Brill: Mit der Umsetzung in Mega-Pixeln findet gleichermaßen eine digitale Ikonisierung des historischen Sparkassen-Gebäudes statt als auch ein visueller Transfer in die Unschärfe verblassender Erinnerung.
Freimarkt: Typische Gebäudeformen, Strukturen und Dekorationen arbeitet diese stilisierende Illustration heraus und geht damit dem trivialästhetischen Phänomen der mobilen Schaustellerarchitektur auf den Grund – bewusst ohne die treibenden Menschenmengen.
Marktplatz: Die Gebäudestruktur der Innenstadt ist in dieser Installation reduziert auf Flächen eines architektonischen Schwarzplans, für ein taktil angenehmes Erleben nachgebildet in Filzstoff. Straßen, Plätze und Passagen bilden die lebendige, vernetzte Struktur, in der die bekannten historischen Bauwerke die Akzente setzen.
Sparkasse 1825 / 1906 / 2020: 1825: Gründung der Sparkasse Bremen auf Initiative von Bremer Bürgern. 1906: Fertigstellung des Gebäudes Am Brill. 2020: Bezug des neuen Hauptsitzes im Technologiepark an der Universität Bremen. Eine neue Ära des Bankgeschäfts in modernster Arbeitsplatzumgebung beginnt.
Sparkasse 1825 / 1906 / 2020: 1825: Gründung der Sparkasse Bremen auf Initiative von Bremer Bürgern. 1906: Fertigstellung des Gebäudes Am Brill. 2020: Bezug des neuen Hauptsitzes im Technologiepark an der Universität Bremen. Eine neue Ära des Bankgeschäfts in modernster Arbeitsplatzumgebung beginnt.
Sparkasse 1825 / 1906 / 2020: 1825: Gründung der Sparkasse Bremen auf Initiative von Bremer Bürgern. 1906: Fertigstellung des Gebäudes Am Brill. 2020: Bezug des neuen Hauptsitzes im Technologiepark an der Universität Bremen. Eine neue Ära des Bankgeschäfts in modernster Arbeitsplatzumgebung beginnt.
Speckflagge: Wenn etwas so sehr Symbol ist, dann ist es – typisch deutsch – auch definiert, in Wort und Schrift festgehalten und vorgeschrieben. Und damit kann man auch diese textliche Vorschreibung zur Flagge machen. Und im Format einer Flagge ein typografisches Ornament an die Wand bringen, das in sich selber sagt: so ist die Speckflagge – ich bin die Speckflagge.
Weser Handelsgüter: Als goldener Fluss zerteilt die Weser die aus tektonischer Typografie gebildete Stadtfläche, in der einige der wichtigsten Wirtschaftsgüter zu lesen sind.
Baustelle: Die Ästhetik einer Baustelle liegt unter anderem in ihrer ständigen Veränderung. Sie ist immer nur eine Momentaufnahme eines Prozesses. Diesen Prozess – den Bau des Verwaltungsgebäudes am Campus der Universität – fassen exemplarisch 40 Fotografien der Baustellenkamera zusammen.