Helmholtz-Zentrum Hereon

Das künstliche Blatt: Exponat für die deutsche Spitzenforschung

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Ein Exponat, das seinem Namen in der Gestaltung alle Ehre macht. Mit dem künstlichen Blatt brechen wir ein sehr komplexes Thema herunter und machen seine Relevanz vermittelbar.

Wie kann Wasserstoff umweltfreundlich hergestellt werden? Wie läuft der chemische Prozess ab? Und was steckt hinter der Arbeit der Forschenden? Die Antworten liefert das für das Helmholtz-Zentrum Hereon entwickelte Exponat: das künstliche Blatt. Wissenschaftler: innen des Forschungsinstituts arbeiten an einer Methode, bei der sich Wasserstoff klimaneutral durch die Spaltung von Wasser mit Sonnenlicht erzeugen lässt, die sogenannte photoelektrochemische Wasserspaltung. Denn wenn es um erneuerbare Energien geht, spielt Wasserstoff als Energieträger eine wichtige Rolle. Um die Forschung zur Wasserstoffgewinnung bei diversen Veranstaltungen und Messen interessant, einfach und schnell zeigen und vermitteln zu können, sollte ein Exponat entwickelt werden. Hier kamen wir ins Spiel.

Unsere Gestalter:innen haben sich dafür mit Unterstützung des Hereon-Teams ausführlich mit der komplexen Materie auseinandergesetzt und in diesem Themengebiet ordentlich aufgeschlaut. Noch interessanter wurde es bei der Aufbereitung und Vermittlung der verschiedenen Themeninhalte. Fachpublikum, Politiker:innen, Schüler:innen: eine breite Masse an Menschen, die das Exponat zu sehen bekommen wird und die es auf unterschiedliche Weise abzuholen gilt. „Die Herausforderung lag darin, die Inhalte so aufzubereiten und darzustellen, dass sie für alle leicht und verständlich zu rezipieren sind. Wir wollten einen niederschwelligen Einstieg in das Thema ermöglichen und komplexe Inhalte sehr einfach darstellen. Gleichzeitig sollten natürlich auch bestimmte Inhalte sehr detailliert abgebildet und so viel Tiefe eingebaut werden, dass sich auch Fachpublikum dafür interessiert. Das war im Entwicklungsprozess besonders spannend. Gelöst haben wir die Aufgabe über mehrere Erzählebenen“, erklärt Nadine Ahlers, die das GfG-Team für das Exponat leitete.

Animationen und analoges Blattmodell führen Schritt für Schritt durch das Thema

Allein der Titel „Das künstliche Blatt“ inspirierte schon zu einer gewissen Formsprache. „Beim Thema Wasserstoffgewinnung wurde die pflanzliche Photosynthese als Vorlage gewählt, also wie aus Sonnenlicht und Wasser Energie gewonnen wird. Weil das so griffig und einfach zu verstehen ist, haben wir uns dazu entschieden, mit dem Bild des Blattes zu arbeiten“, so Nadine. Ähnlich wie bei der Photosynthese wird Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt. Dafür werden photoaktive Materialien genutzt, an denen am Hereon intensiv geforscht wird – noch sind die Materialen nämlich kompliziert in der Herstellung und sehr teuer.

#einfacherklärt: Nadine gibt mithilfe der Exponat-Animationen einen Einblick in die klimaneutrale Wasserstoffgewinnung.

Auf der Vorderseite des Exponats befindet sich ein großer Touchmonitor. Über diesen können sich die Betrachter:innen Schritt für Schritt durch den Prozess der Photosynthese klicken. Wird eine Schicht auf dem Bildschirm aktiviert, läuft eine Animationssequenz ab und die dazugehörige Acrylglasscheibe des analogen Blattmodells wird beleuchtet. Weitere Links ermöglichen es, an verschiedenen Stellen vertiefende Inhalte abzurufen. So wurden weitere Fachebenen eingebaut, die je nach Bedarf genutzt werden können. Die digitale Vermittlung macht es zusätzlich möglich, jederzeit Inhalte zu ergänzen und zu erweitern.

Ein echter Hingucker von nah und fern

Der 1,90 Meter hohe, frei im Raum stehende weiße Kubus mit Monitorstele und beleuchteten Acrylglasscheiben – die mit Blattkonturen bedruckt sind und an Objektträger eines Mikroskops erinnern – zieht die Aufmerksamkeit schon aus der Ferne auf sich. Auf der Rückseite befindet sich zudem eine Whiteboardfläche, die Raum für Interaktion bietet. Auf diese Weise kann das künstliche Blatt von mehreren Leuten gleichzeitig betrachtet werden. Wird die Fläche nicht genutzt, kann das Exponat platzsparend an die Wand gestellt werden. „Das Exponat steht auf Rollen und passt eigentlich durch jede Tür. Dadurch kann es für unterschiedliche Zwecke verwendet und leicht transportiert werden“, erklärt Nadine.

Das Exponat lässt sich mit nur einem Knopfdruck einfach an- und ausschalten. Die Inhalte können per Fernwartung gesteuert werden. Die Informationen sind zweisprachig abrufbar (deutsch/englisch).