Das Erzählfestival FEUERSPUREN lebt von seinem engen Zusammenspiel mit dem Stadtteil. Das ist auch für ein großes Shoppingcenter wie die Waterfront Bremen spannend, findet Center-Leiterin Kirsten Jackenkroll.
Frau Jackenkroll, Ihre erste Begegnung mit den Feuerspuren – wann war die?
Das war direkt in meinem ersten Jahr in Bremen: im November 2015. Wir pflegen mit der Waterfront Bremen eine enge Zusammenarbeit mit Gröpelingen Marketing und Kultur vor Ort und waren schon damals als Sponsor beteiligt.
Wie schätzen Sie die Bedeutung des Festivals für den Stadtteil Gröpelingen ein?
Die FEUERSPUREN haben sich zu einem festen, sehr wichtigen Bestandteil im kulturellen Angebot entwickelt. Sie sind hier und aus Bremen nicht mehr wegzudenken. Sie bieten so viele Möglichkeiten an unterschiedlichen Orten – dank des engagierten Orga-Teams von Kultur vor Ort. Das schaut in die verschiedensten Ecken und greift immer wieder neue Themen auf. Jedes Jahr werden der Stadtteil und die Menschen anders einbezogen.
Das diesjährige Motto etwa –„Alle am Tisch“: Das bietet so viele Anknüpfungspunkte für die Geschäfte, Vereine und Institutionen hier, jeder kann sich da wiederfinden. Das ist auch etwas, wofür die Feuerspuren stehen: dass man immer versucht, alle zu integrieren. Genau das braucht ein bunter Stadtteil wie der unsrige.
„Eine Aktivität wie die Feuerspuren, die sich schon über so viele Jahre hält und sich immer wieder in neue Richtungen öffnet, tut dem Stadtteil gut.“
In diesem Jahr ist die Waterfront sogar als Location mit dabei.
Wir verfolgen eigentlich immer den Ansatz und stellen uns die Frage: Was passiert bei uns Spannendes im Stadtteil und gibt es im Zusammenhang damit etwas, das bei uns stattfinden kann? Das ist an so einem wuseligen Ort wie einem Shopping-Center nicht immer ganz einfach – es wäre zum Beispiel schwierig gewesen, hier Erzählungen stattfinden zu lassen. Eine Fotoausstellung aber ist machbar, und damit können wir die FEUERSPUREN Menschen näherbringen, die sich sonst vielleicht nicht damit beschäftigen würden.
„Wir schlagen eine Brücke und zeigen: Hey, Gröpelingen hat auch noch mehr!“
Diese historische Achse – Lindenhofstraße und zunächst Space Park und dann seit 2008 die Waterfront – würden Sie sagen, dass sich daraus eine lebendige Achse für den Stadtteil entwickelt hat?
Wir sind jedenfalls stetig dran, das miteinander zu verzahnen. Durch einen kontinuierlichen Austausch, durch Unterstützung und durch Aktionen wie die aktuelle Ausstellung. Damit schlagen wir eine Brücke und zeigen: Hey, Gröpelingen hat auch noch mehr! Ich denke schon, dass der Stadtteil immer mehr auch über diese Achse zu uns findet und dass das über die Jahre zueinander gewachsen ist.
Das Gespräch mit Kirsten Jackenkroll führte Stephan Kappen.
Stephan Kappen ist festes Mitglied der zeigen-Redaktion, liefert je nach Thema und Tagesform Ideen, Texte und Fotos – und zum Feierabend für die Kolleg:innen auch mal etwas Kühles aus dem Getränkereservoire. Morgens möchte er vor dem ersten Kaffee nicht angesprochen werden.
Das internationale Erzählfestival findet am 4. und 5. November 2023 statt. Alle Infos zum Programm und den Locations gibt es auf der Festival-Website: www.feuerspuren.de
Die begleitende Ausstellung „Alle am Tisch“ kann an beiden Tagen in der Waterfront Bremen besucht werden – am 5. November hat das Center für einen Shopping-Sonntag geöffnet.