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Als Mitglied des Kunst.Hafen.Walle e.V., als Mitorganisator in der GfG und als ausstellender Gestalter war Hanke Homburg beim Kunst.Hafen.Walle 2023 dabei.

Beteiligung

Interview

Hanke Homburg: „Ein Statement für die GfG und unseren Standort“

22. November 2023

Der Kunst.Hafen.Walle ist ein Herzensprojekt – das vieles fördert, allerdings auch ganz schön fordernd ist. Ein Gespräch mit Hanke Homburg.


Hanke, gerade fand der Kunst.Hafen.Walle zum dritten Mal statt. Die GfG und du haben die Veranstaltung von Beginn an unterstützt und auch in diesem Jahr viel Engagement da reingesteckt. Warum ist dir das die Mühe wert?

Aus mehreren Gründen: Zum einen bietet der Kunst.Hafen.Walle eine Plattform, neben angewandten Design auch freie Arbeiten zu machen und zu präsentieren. Viele von uns beschäftigen sich neben ihren Jobs in der GfG mit freier Kunst, Grafik oder Fotografie, und dieses künstlerische Schaffen beeinflusst und inspiriert natürlich wiederum, was wir in der GfG machen. Der Kunst.Hafen.Walle ist für uns eine tolle Gelegenheit, dass wir uns gegenseitig und anderen zeigen können, was uns neben der Arbeit beschäftigt und antreibt.

Die GfG unterstütze die Veranstaltung auch beim Außenauftritt: Asja Beckmann überarbeitete das Corporate Design für den Kunst.Hafen.Walle.
Christian Vähling brachte die Veranstaltungs-Website mit der Darstellung aller teilnehmenden Künstler:innen und Orte auf den neusten Stand.

Das ist auch für Außenstehende spannend. Sie bekommen einen Einblick in das kreative und künstlerische Potenzial, das in der GfG steckt. Ich denke, das ist für eine Agentur besonders – so in der Bandbreite wie wir das machen: Comic, Mode, Grafik, freie Malerei, Fotografie, Graffiti, Digital Art. Das ist schon ein Statement. Übrigens auch für unseren Standort. Wir sind seit fast 20 Jahren hier in Walle und der Überseestadt und fühlen uns mit dem Stadtteil sehr verbunden. Der Kunst.Hafen.Walle ist eine Einladung, das kreative Potenzial dieses Stadtteils und seine lebendige Kunstszene kennenzulernen.

GfG and Friends beim Kunst.Hafen.Walle 2023

Du und die GfG, ihr wart jetzt zum dritten Mal dabei – hat sich die Veranstaltung über die Jahre verändert?

Ja, es hat sich weiterentwickelt. Der ehrenamtliche Vorstand, die Mitglieder und alle Mitmacher:innen haben mit den gesammelten Erfahrungen der letzten Jahre Dinge verändert: Es gibt inzwischen satt zig kleiner Orte mehrere zentrale Orte und eine große zentrale Ausstellung, in der Werke aller Künstler:innen zu sehen sind – das macht es den Besucher:innen leichter, sich zu orientieren und möglichst viel zu sehen. Die Kommunikation und Berichterstattung liefen sehr gut und die Aufmerksamkeit und Bekanntheit, die sind deutlich größer geworden. Das sieht man zum Beispiel daran, dass der Bürgermeister jetzt schon das zweite Mal bei der Eröffnung dabei war. Und natürlich auch an den Besuchszahlen: Allein in der GfG waren an dem Wochenende wahrscheinlich mehr als 1000 Menschen.

Wie ist das für dich als Gestalter, wenn so viele Menschen deine Arbeiten betrachten?

Eigentlich immer sehr schön. Man lernt ja viel über seine Bilder, wenn man den Besucher:innen beziehungsweise den Betrachter:innen beim Betrachten zuguckt oder sich mit ihnen unterhält. Dann bekommt man erzählt, was sie in den Werken sehen, und das kann etwas völlig anderes sein, als das, was man sich selbst gedacht hat. Das spielt aber für mich erstmal keine Rolle. Wenn meine Arbeiten etwas auslösen und die Besucher:innen sich dafür begeistern, dann ist das für mich schon ein Riesengewinn. Und gerade die Gespräche beim Kunst.Hafen.Walle machen total Spaß und motivieren mich dazu, Pinsel und Tusche nicht gleich wieder zur Seite zu legen.

Gibt es einen Moment oder eine Begegnung, an die du dich besonders gerne zurückerinnerst?

Der schönste Moment war eigentlich schon vier Wochen vorher: Da hatte ich mich mit zwei Freunden hier in der GfG zum Malen verabredet. Wir stellten uns ein Dutzend Leinwände hin und legten einfach los. Draußen war es schon dunkel, und irgendwann merkte ich, dass Kindergesichter an den Fensterscheiben klebten, die neugierig waren, was wir da machen. Drei erwachsene Männer, die auf dem Fußboden rumkrabbeln und mörderlaut Musik hören, das muss einigermaßen interessant ausgesehen haben. Ich ging raus und lud die Kinder und ihre Eltern ein, sich das drinnen mal aus der Nähe anzusehen. Die waren dann eine Zeitlang bei uns und wollten alles Mögliche wissen: Was macht ihr denn hier, warum macht ihr das, warum dürft ihr das? Bei denen gingen spürbar so viele Lichter an, und es war einfach toll, wie diese Atmosphäre und das, was wir machten, auf die Neugier dieser Kinder traf.

Damit wir diese Atmosphäre nicht erst wieder in zwei Jahren beim nächsten Kunst.Hafen.Walle erleben können, schmiedest du ja bereits Pläne.

Stimmt. Wir – also ich und die anderen, die Teil der GfG-Ausstellung waren – haben überlegt, dass wir nicht so lange warten wollen und ab sofort jedes Jahr eine Ausstellung mit der GfG und befreundeten Künstler:innen organisieren – die perfekten Räumlichkeiten dafür haben wir ja. Und so können wir noch stärker etablieren und wertschätzen, dass die GfG auch ein Raum für freie künstlerische Arbeiten und für den Austausch zwischen Küstler:innen ist.

Das Gespräch führte Ninja Hofmann.


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