Klimahaus Bremerhaven

Spaß statt mahnender Worte

  • Ausstellungen und Szenografie
  • Digitale Medien
  • Filmdesign
  • Interaction Design
  • Motion Graphics

Dieses Projekt lässt sich ohne langes Nachdenken zu den größeren Herausforderungen zählen. Carsten Dempewolf, Projektleiter und Geschäftsführer der GfG / Gruppe für Gestaltung, bringt die Aufgabe kurz und knapp auf den Punkt: »Was bitte kann man nach drei Stunden Reise, vollgepackt mit sinnlichen Eindrücken, für den Besucher noch Spannendes und vor allem Machbares anbieten?« Das Klimahaus wünschte sich nicht weniger als einen neuen Schlusspunkt ans Ende der bestehenden Ausstellung zu setzen und seine Gäste mit der Überzeugung zu entlassen: Wir alle können etwas für das Klima auf unserer Erde tun.  

Mit einem rein sachlich pädagogischen Blick, so unsere Überzeugung, schien das Ziel schwerlich zu erreichen. »Uns war wichtig, einen positiven Blick auf das Thema zu finden, Potentiale aufzuzeigen, die Spaß machen«, erklärt Carsten Dempewolf den Ansatz. Entstanden ist ein interaktiver Ausstellungsbereich, der selbst den müdesten Besucher noch mal packt und motiviert.  

 

Acht Spiele, ein Ziel: »Rette die Welt!« 

Um nicht weniger sollte es gehen im »World Future Lab« des Klimahauses. Temperaturanstieg, Energieverbrauch, Müllreduzierung – wie sieht es aus mit der Zukunftsfähigkeit der Menschheit mit Blick auf künftige Herausforderungen in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft? Was lässt sich tun, um dem fortschreitenden Unheil entgegenzutreten? Oder mal ganz direkt: Welcher Retter-Typ bist du eigentlich? In acht Spielen können Besucher ihre Fähigkeiten testen, die es braucht, um unseren Planeten zu retten – oder doch zumindest ein bisschen besser zu machen. Die unmissverständliche Botschaft: Jeder von uns kann etwas tun, denn wir alle haben individuell verschiedene Talente, die es einzusetzen gilt. Wer also rettet die Südseeinsel vor dem stetig steigenden Meeresspiegel? Welche Komponenten gilt es, bei der Herstellung eines fairen Smartphones zu bedenken? Wie weit denken wir unsere Mitmenschen mit, wer knüpft nachhaltige Netzwerke und was gilt es für die zukunftsgerechte Gestaltung des eigenen Stadtteils zu bedenken? Forschen, Netzwerken, Organisieren, Kommunizieren, Verantworten oder Machen, jeder hat seine Talente und zusammengenommen ergeben wir alle ein Super-Team mit großer Reichweite und Durchsetzungskraft.  

Acht Beamer, eine Kugel 

Was jeder Einzelne an den Spielstationen im Kleinen erreicht, findet seine Strahlkraft auf dem zentral im Raum positionierten Planeten. Denn jede (Spiel)Entscheidung nimmt Einfluss auf das weltweite Klima. Acht Beamer projizieren das Bild der Erde auf eine Kugel und erwecken diese zum Leben – so echt, dass man in Versuchung gerät, die Welt für einen Moment anhalten zu wollen.  

Lesbar werden hier auf der Erdoberfläche die Ergebnisse aller anwesenden Spieler sowie aktuelle Beschlüsse der hausinternen »Klimakonferenz«.  

Teamarbeit schafft Großes 

Was am Ende so überschaubar klingen mag, ist das Resultat intensiver Auseinandersetzungen und das Zusammenspiel verschiedener Bausteine im internen Netzwerk der Agentur. Architektur, Software-Entwicklung, Möbelbau, Spielmechanik, hier fließt alles zusammen. Die wissenschaftliche Begleitung übernahm einmal mehr die Jacobs University Bremen, namentlich Dr. Fabiola Gerpott. »Aber neben der inhaltlichen Orientierung und der wissenschaftlich fundierten Basis der einzelnen Spiele durfte natürlich der Spielfluss nicht aus den Augen verloren werden. Es soll ja Spaß machen – und das bei einer zeitlichen Begrenzung auf jeweils nur zwei Minuten«, beschreibt Carsten Dempewolf den Arbeitsrahmen. Eine Aufgabe, die nur gemeinsam zu meistern ist. »Da kommt es auf jeden einzelnen an. Und das war eine tolle Teamarbeit. Bis hin zu den Handwerkern, die immer alles zuverlässig und perfekt umgesetzt haben.« Spieleentwicklung deluxe.