Die Hafenwelt des Deutschen Schifffahrtsmuseums

Deutsches Schifffahrtsmuseum

Mensch und Meer

  • Ausstellungen und Szenografie
  • Corporate Design
  • Crossmediale Kommunikation
  • Grafik Design
  • Ideen- und Identitätsentwicklung
  • Illustration
  • Kampagne
  • Logodesign
  • Motion Graphics
  • Programmierung
  • Webentwicklung
  • Workshops

Als eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft ist das Deutsche Schifffahrtsmuseum (nachfolgend auch DSM) nicht nur das größte Museum für Schifffahrtsgeschichte in Deutschland, es leistet auch international einen entscheidenden Beitrag zur Forschung maritimer Fragestellungen gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Mit »Mensch und Meer« widmet sich das Deutsche Schifffahrtsmuseum der Wechselbeziehung eben dieser und fragt nach den Folgen für unser Leben und unsere Umwelt. Das Schiff, als Verbindung beider, nimmt eine besondere Rolle ein, auch da es sinnbildlich für den öffentlichen Auftrag des Schifffahrtmuseums steht: Eine Verbindung zwischen Mensch und Meer einerseits, und zwischen Forschung und Vermittlung andererseits, herzustellen. Dementsprechend lautet auch das Motto »Neue Verbindungen schaffen«, das nicht nur in der Ausstellung, sondern auch in der von uns neugestalteten Markenkommunikation sichtbar wird.

Neue Verbindungen schaffen

Nach einer europaweiten Ausschreibung begann gemeinsam mit unseren Projektpartnern textpr+ im Juli 2017 die gemeinsame Expedition in unserer iD-Werkstatt, um die Neuausrichtung des DSM in eine Kommunikationsstrategie zu übersetzen. Eine Verbindung zwischen Mensch und Meer herzustellen, heißt in diesem Zusammenhang, einen Zugang zur Öffentlichkeit zu finden, der maritime Forschung über die Ausstellung hinaus erlebbar macht, den Menschen zum Dialog einlädt und am forschenden Geschehen aktiv beteiligt. Diese Transferleistung erfolgt über das Schiff und verwandte Objekte, als Ausgangspunkt der maritimen Forschung und Schlüsselmotiv in der öffentlichen Wahrnehmung. Das Schiff ist somit das verbindende Element zwischen Mensch und Meer, Forschung und Ausstellung und Museum und Öffentlichkeit und spielt daher die zentrale Rolle in der Neuausrichtung der Markenkommunikation – vom Erscheinungsbild und Corporate Design bis zur crossmedialen Content-Erstellung. 

1000 Farben Blau

Die neue Wort-Bildmarke des Deutschen Schifffahrtsmuseums setzt sich aus einem großen M mit angestelltem Balken und der dreizeilig gesetzten Wortmarke zusammen. Das M steht für das Forschungs- und Ausstellungsprogramm »Mensch und Meer«, kann aber gleichzeitig mit »Museum« assoziiert werden. Der Balken in der Horizontalen steht für eben diesen: Dem Horizont als Verbindung zwischen Mensch und Meer, an und unter welchem die maritime Forschung sichtbar wird. Gleichwohl trennt er Oberfläche und Tiefe und versinnbildlicht, dass Objekte aus mehr als einer Perspektive betrachtet werden können. Er dient in den Printmedien als auch in digitalen Medien als grundlegendes Gestaltungselement. Während das Logo vorwiegend in der dunkelblauen Primärfarbe zum Einsatz kommt, bedienen sich weitere Gestaltungselemente gemäß dem Corporate Design an einem Farbspektrum aus »1000 Farben Blau« – abgeleitet aus der Wandelbarkeit des Meeres. Varianz spielt auch in der Flyergestaltung eine große Rolle, um gleichzeitig diverse Themen und Zielgruppen abzudecken. Eine definierte Systematik gibt daher die Titelgestaltung im Bezug auf die jeweilige Ausrichtung vor.

Die Erkundungstour beginnt im Netz

Auch die Website bedient sich zur Unterstützung des Markenstarts an den umfangreichen Möglichkeiten des Corporate Designs und stellt als wichtigstes Sprachrohr des DSM die Verbindung zu den unterschiedlichen Anspruchsgruppen des Forschungsinstituts her. Die Herausforderung in der Neukonzeption lag vor allem darin, die vielfältigen Inhalte der ursprünglichen Webpräsenz sowie diverser zugehöriger Subdomains zusammenzubringen und zu vernetzen. Der gesamte Content findet sich auf der neuen Website in einer zielgruppenorientierten Struktur, die durch gezielte Querverlinkungen Brücken zu verwandten Inhaltsbereichen schlägt, um das Zusammenwirken von Forschung und Ausstellung sichtbar zu machen. So laden interaktive Elemente wie die großformatige Bühne auf der Startseite schon online spielerisch zum Entdecken ein: Entsprechend dem Corporate Design findet sich der horizontale Balken in der visuellen Anordnung der Bühne wieder und fungiert als Schieberegler, mit dem sich die Blickwinkel des Betrachters in Richtung Forscher-Perspektive oder Besucher-Perspektive erweitern lässt. Der Balken dient außerdem auf der gesamten Seite als strukturgebendes Gestaltungselement, das den Lesefluss des Nutzers führt. In naher Zukunft wird die neue Website außerdem um ein Wissenschaftsportal ergänzt, um den besonderen Anforderungen an eine Forschungsinstitution gerecht zu werden.

Ein weiterer Part der digitalen Kommunikationsstrategie ist die crossmediale Verknüpfung der Inhalte zwischen Website, den Social Media Kanälen des Deutschen Schifffahrtsmuseums sowie Multiplikatoren in der Presse. Durch die enge Verzahnung der Kanäle werden Touchpoints zu neuen Zielgruppen geschaffen und die einzelnen Medien gestärkt.

Matz und Meerjungfrau

Die vielfältigen Möglichkeiten des neuen Corporate Designs werden auch im Museumsshop sichtbar. Mit Buttons, Shirts, Tassen und weiteren Merchandise Artikeln für Matrose, Matz und Meerfrau trägt das DSM ihre Marke auch buchstäblich in die Öffentlichkeit.

Zahn der Gezeiten

Abseits der Neuausrichtung des Corporate Designs konnten wir uns im& Deutschen Schifffahrtsmuseum auch mehrfach der Ausstellungsgestaltung widmen. So auch bei der Sonderausstellung »Zahn der Gezeiten  - Maritime Schätze unter der Lupe«. Diese führt BesucherInnen hinter die Kulissen des Forschungsmuseums und erklärt, wie genau Exponate bewahrt, restauriert und für Ausstellungen vorbereitet werden – die tägliche Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Hauses und ihrer Kooperationspartner. Im Mittelpunkt stehen im DSM immer die maritimen Objekte, die aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Bei »Zahn der Gezeiten« kommen daher Menschen aus Geschichtswissenschaft, Materialforschung und Restaurierung zu Wort. Ein Objekt erzählt immer mehr als eine Geschichte. Auch das Thema Wandel spiegelt sich in den Interimsausstellungen wider: Baustellen-Feeling, Exponate in Bearbeitung und die Einladung, selbst tätig zu werden.

Ausstellungen zu Meeresforschung und Klimawandel

Die POLARSTERN ist eines der wichtigsten Forschungsschiffe der Welt, aber nur die Wenigsten wissen, wie das Leben und Arbeiten an Bord aussieht. Mit der Ausstellung »360° POLARSTERN – Eine virtuelle Forschungsexpedition«, die wir für das DSM mitentwickelten, wollen wir genau das möglich machen: die Besucher*innen in den Alltag auf der POLARSTERN eintauchen lassen. Dafür wurden die verschiedenen Bereiche des Schiffes in 360-Grad-Technik gefilmt, welche die Besucher*innen dann mit Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Brillen (entwickelt von der Berliner Agentur Playersjourney) erkunden können. Dazu gibt es Exponate von Bord der POLARSTERN, wie etwa Forschungsgeräte, Schiffsausrüstung oder persönliche Erinnerungsstücke der Forscher*innen. Ausstellungsfläche ist ein Grundriss des Schiffes im Maßstab 1:2.

Auch die ergänzende Ausstellung »SEA CHANGES – Welt und Meer im Wandel« entstand zum Teil im Hause der GfG. Sie nimmt das Thema Meeresforschung und Klimawandel näher unter die Lupe und macht mit aufwändig gestalteten Exponaten, Projektionen und Soundinstallationen die Arktis und ihre Veränderungen durch den Klimawandel für die Besucher*innen nahbar.

Ausstellungsbesucherin mit VR-Brille im Deutschen Schifffahrtsmuseum. © Hauke Dressler / Deutsches Schifffahrtsmuseum
Eindruck von der Ausstellung Sea Changes im Deutschen Schifffahrtsmuseum. © Hauke Dressler / Deutsches Schifffahrtsmuseum

Dokumentation des Wandels

Mensch, Meer, Museum: auch aus fotografischer Sicht bietet das Deutsche Schifffahrtsmuseum einen reichen Schatz, den es zu heben gilt. Unser Fotograf Thomas Kleiner hat sich auf die Suche danach gemacht. Entstanden sind zahlreiche Momentaufnahmen des alltäglichen Museumsbetriebs sowie neue Perspektiven auf Leitexponate. Kleiner dokumentiert mit seinen Bestandsaufnahmen die Spuren des Wandels, die sich in neuen Ausstellungskonzepten und der Sanierung des DSM ausdrücken. Gleichzeitig richtet er den Blick auch nach außen – den Hafen – und stellt so eine bildliche Verbindung zum Meer her.