31. März 2020

Stimmen aus der GfG: #HomeOffice

Die Meisten von uns arbeiten gerade im Home Office. Toll, wenn man in Boxershorts am Meeting teilnehmen kann. Weniger toll, wenn die Kinder den Schreibtisch in einen Kletterturm verwandeln. Sechs Kolleg*innen erzählen, wie es bei ihnen so läuft.



Michael Rommel, Designer

Entspannte Gemütlichkeit oder Lagerkoller – wie geht’s dir im Home Office?
Ich bin noch in der Eingewöhnungsphase, und es braucht wohl noch zwei, drei Tage, bis alles reibungslos läuft. Mir fällt es auch noch schwer, abzuschalten. Der Abschluss des Arbeitstages ist nicht definitiv – anders, als wenn ich mich nach der Arbeit im Büro auf mein Rad schwinge und nach Hause fahre.

Kannst Du endlich etwas bei der Arbeit tun, was Du in der Agentur nicht tun kannst?
Auch wenn ich die Dachterrasse in der GfG sehr schätze, habe ich zuhause einen Blick ins Grüne. Das ist viel wert!

Was fehlt Dir am meisten?
Der Austausch mit den Kollegen über wichtige und vermeintlich unwichtige Dinge. Zusammenkünfte, die ungeplant sind und doch einen Mehrwert haben. Aktuell habe ich nur Arbeitskontakte, die klar vorkonstruiert sind, und eben kein zufälliges Treffen an der Kaffeemaschine.

Welche Tricks hast du gegen Ablenkung und Motivationstiefs?
Ein leckerer Kaffee am Morgen funktioniert bei mir noch sehr gut. Und weil ich Zeit für den Weg zu Arbeit spare, gehe ich jetzt morgens oder abends laufen. Das tut einfach gut und hält die Stimmung oben.

Ninja Hofmann, Redakteurin

Entspannte Gemütlichkeit oder Lagerkoller – wie geht’s dir im Home Office?
Eigentlich ganz gut. Ich habe auch früher schon öfter von zuhause aus gearbeitet, weil das gewisse Dinge entschleunigt. Auf Dauer fünf Tage die Woche im Home Office zu sein, kann ich mir allerdings schwer vorstellen.

Kannst Du endlich etwas bei der Arbeit tun, was Du in der Agentur nicht tun kannst?
Morgens in Ruhe mit der ganzen Familie zusammen frühstücken. Oder mal zwischendurch Dinge machen, die normalerweise erst nach der Arbeit oder am Wochenende gehen: unsere zwei Katzen kraulen, eine Runde UNO mit meiner Tochter spielen oder Stück für Stück die alte Holztreppe renovieren, wie wir es schon seit Monaten vorhatten.

Was fehlt Dir am meisten?
All das Zwischenmenschliche, das oft gar nichts mit Arbeit zu tun hat: zum Beispiel einen kurzen Plausch halten oder einen schlechten Witz reißen mit Kolleg*innen.

Welche Tricks hast du gegen Ablenkung und Motivationstiefs?
Da wir hier gerade zwei Jobs und ein Kind unter einen Hut bringen müssen, sind meine Zeitfenster fürs Arbeiten ziemlich eng getaktet – dadurch habe ich meist genug Druck, direkt loszulegen und nicht abzuschweifen.

 

Tanja Büsching, Designerin

Entspannte Gemütlichkeit oder Lagerkoller – wie geht’s dir im Home Office?
Ich vermisse meinen Büroarbeitsplatz sehr! Mein Bürostuhl zu Hause ist eine Katastrophe, der Tisch auch, und wir sind hier ständig kurz vorm Lagerkoller.

Kannst Du endlich etwas bei der Arbeit tun, was Du in der Agentur nicht tun kannst?
Ich kann morgens etwas länger mit Tasse Kaffee im Bett liegen bleiben und muss keine Schulbrote schmieren. Außerdem kann ich mich auch während der Arbeit um die Wehwehchen meiner Kinder kümmern.

Was fehlt Dir am meisten?
Meine Arbeitskollegen!!! Und die Ruhe am Arbeitsplatz und der schnelle Austausch zu den Projekten vis-a-vis.

Welche Tricks hast du gegen Ablenkung und Motivationstiefs?
Gegen Ablenkung hilft nur Tür zu und rumbrüllen („Geht grad nicht!“). Gegen Motivationstiefs hilft ein Spaziergang an der Sonne und dann doch mal zufällig jemanden treffen, mit Mindestabstand natürlich.

 

Anne Götzel, Projektleiterin

Entspannte Gemütlichkeit oder Lagerkoller – wie geht’s dir im Home Office?
Das wechselt stündlich. Stark abhängig von den Launen unserer vierköpfigen Familie. Ein bisschen wie Domino. Ich hab auch das Gefühl, alle gerade misten aus, lesen viel und machen ihren Frühjahrsputz. Bei uns entsteht von Tag zu Tag mehr Chaos. Alles wird als Spielzeug genutzt, und meine Kinder können ununterbrochen reden.

Kannst Du endlich etwas bei der Arbeit tun, was Du in der Agentur nicht tun kannst?
Wäschewaschen, Kinder bespaßen, Die drei ??? Junior hören, das Kaninchen vor der Kinderdisco schützen, mir den Platz durch Lego freischaufeln, um an meinen Laptop zu kommen ...? Aktuell fällt mir nur die Jogginghose ein.

Was fehlt Dir am meisten?
Generell fehlt mir gerade am meisten, meine Eltern in den Arm zu nehmen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Mit Familie und Freunden das Leben zu genießen und nicht an all das zu denken, was gerade passiert und noch kommen mag – eine heile, friedliche, gesunde Welt.

Welche Tricks hast du gegen Ablenkung und Motivationstiefs?
Meine Kinder (3 und 5 Jahre) sorgen für mehr als ausreichend Ablenkung. Genau jetzt bekomme ich gerade erläutert, dass Oles Puppe im Spiel in die Hose gemacht hat, und höre, wie der Wasserhahn ununterbrochen läuft – ich befürchte Böses. Aber Telefonate helfen. Zu hören, dass jeder mit seinen Herausforderungen kämpft, und wie sehr sich alle darauf freuen, sich wiederzusehen.

Ole Bergmann, Designer

Entspannte Gemütlichkeit oder Lagerkoller – wie geht’s dir im Home Office?
Ehrlich gesagt genieße ich das Arbeiten zuhause gerade sehr, einmal abgesehen von den äußeren Umständen. Das Zimmer, in dem ich arbeite, war von Anfang an für diese Zwecke vorgesehen, aber bis auf vereinzelte Nachmittage wurde es bisher noch keinem großen Test unterzogen. Schön zu sehen, dass es auch für länger gut funktioniert. Auch schön ist es, die Kinder in der Nähe zu haben, ein Zustand der im normalen Alltag leider immer seltener wird.

Kannst Du endlich etwas bei der Arbeit tun, was Du in der Agentur nicht tun kannst?
Da momentan keine Treffen mit meiner Band stattfinden können, habe ich mein Equipment aus dem Bandraum hierher geholt. In den Arbeitspausen darauf zugreifen zu können und so alle Kanäle der Kreativität in unmittelbarer Reichweite zu haben, schätze ich sehr.

Was fehlt Dir am meisten?
Eigentlich alles Menschlich-Persönliche. Mittagessen donnerstags mit Tanni, der morgendliche Begrüßungshandschlag mit Matze (gerade in dieser kontaktlosen Zeit). Auch der Nonsens und der einfachen Plausch mit Kollegen – auf der Terrasse, an der Kaffeemaschine, beim Mittag. Und alles, was man so nebenbei auf dem Flur aufschnappt … diese vielen kleinen Dinge, die die GfG zu dem machen, was sie ist.

Welche Tricks hast du gegen Ablenkung und Motivationstiefs?
Nachdem ich erst in die  üblichen Homeoffice-Fallen getappt bin (Hausarbeit, Hausarbeit …), versuche ich nun, mir den Tag mit einem klaren Arbeitsplan zu strukturieren. Das klappt bisher erstaunlich gut. Sollte ich vielleicht beibehalten ;-)

 

Stephan Kappen, Geschäftsführer

Entspannte Gemütlichkeit oder Lagerkoller – wie geht’s dir im Home Office?
Ich hab’s bis jetzt nicht drauf ankommen lassen und erledige den Großteil meiner Arbeit in der GfG. Mein Home Office teile ich unter anderem mit einem energiegeladenen Dreieinhalbjährigen – da ist an konzentrierte Arbeit erst abends zu denken. Außerdem genieße ich die Fahrt mit dem Rad in die Überseestadt.

Kannst Du endlich etwas in der Agentur tun, was Du sonst nicht tun kannst?
Klischeemäßig, aber ja: laut Musik hören. Aktuell die Alben von Shpongle und was auf Youtube an Afro House von Black Coffee zu hören ist. Außerdem kann ich mich mit Moodboards und Arbeitsmaterial auf den Tischen der Kolleginnen ausbreiten. Das gibt Ärger, wenn die drei zurückkommen :-)

Was fehlt Dir am meisten?
Dass ich zufällig auf Dinge stoße: Beim Vorbeigehen auf dem Monitor oder auf dem Tisch eines Kollegin oder einer Kollegin, beim Gespräch an der Kaffeemaschine oder wenn ich in eine Besprechung platze mit den Wänden voller Entwürfe. In der aktuellen Situation bin ich mehr oder weniger im Tunnel allein mit den Projekten, an denen ich arbeite. Da geht das Gefühl für den Laden in seiner kreativen Gänze verloren.

Welche Tricks hast du gegen Ablenkung und Motivationstiefs
Keine. Gegen beides hilft nur, dass die Aufgabe vor mir so fesselnd ist, dass ich mich nicht ablenken lassen will. Das ist zum Glück weitgehend der Fall. Sonst kompensiere ich mit Selbstbelohnung: die gute alte Schokolade. Problem ist allerdings, dass mein Süßigkeitenvorrat im Moment ja nicht von den anderen mitkonsumiert  wird – auf Dauer geht das nicht gut.



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