Am Freitag eröffnet unser Fotograf Michel Iffländer seine Ausstellung „Stolpern“ in der Villa Ichon. Was sich hinter diesem Titel verbirgt, hat er uns im Interview verraten.
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Michel: Der Titel beschreibt die Entstehung der ausgestellten Fotografien. Die Methodik, wenn man so möchte. Wenn ich unterwegs bin, habe ich immer eine Kamera bei mir. Jedoch selten mit dem Ziel vor Augen, mit einem bestimmten Foto zurückzukehren, sondern schlicht um jederzeit fotografieren zu können, wenn ich über ein Motiv „stolpere“ – also wenn mein Blick an etwas hängen bleibt. So ist zum Beispiel eines der zu sehenden Motive auf meinem Weg zur Arbeit, ein zweites beim Spazieren mit meinem Großvater und ein drittes beim Einkaufen im Urlaub auf Mallorca entstanden.
Michel: Ich würde meiner Fotografie einen ausgeprägten grafischen Charakter zusprechen. Mich sprechen Kompositionen an, die zum Beispiel durch das Spiel aus Farben, Formen oder Rhythmen entstehen. Dabei kann sogar das eigentliche Motiv – sagen wir mal eine Landschaft oder eine urbane Szene – nur Träger der Komposition sein.
Michel: Der Blick ist nicht unbedingt ein anderer – die Herangehensweise ans Fotografieren unterscheidet sich jedoch. Ich beschreibe es mal so: Bei den meisten Auftragsarbeiten steht das Erreichen eines vordefinierten Ziels im Vordergrund, welches ich systematisch erarbeite. Ort, Zeit und Thema sind dabei gesetzt. Bei meiner freien Fotografie verhält es sich hingegen meist so, dass das beschriebene „Stolpern“ erfolgen muss, damit ein Ergebnis in Form einer Fotografie entsteht. Ort, Zeit und Thema sind dabei keine festen Faktoren.
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Die Fotoausstellung „Stolpern“ eröffnet am 08.07.2022 um 18:00 Uhr in der Villa Ichon und kann dort bis zum 03. September 2022 besucht werden.
Nähere Infos und die Öffnungszeiten gibt es auf der Website der Villa Ichon:
https://www.villa-ichon.de/home/ausstellungen/stolpern-fotoausstellung-von-michel-ifflaender/